In weniger Tagen wird der 08. Mai gefeiert – der Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation NS-Deutschlands. Deshalb laden wir euch zu zwei Veranstaltungen zur Vergangenheit Friedrichshains ein und setzen uns mit der Geschichte des „roten“ Kiezes zu Zeiten der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus auseinander.
Unterwegs im „roten Friedrichshain“
Der Bezirk Friedrichshain war in den 1920er und 30er Jahren ein klassischer Berliner Arbeiter*innenbezirk. Die Mehrheit der Bevölkerung wählte „rot“, viele waren politisch organisiert. Im Zuge der Strategie der Nationalsozialisten die Arbeiter*innenschaft für sich zu gewinnen, wurde der Bezirk seit den 20er Jahren zunehmend Schauplatz teilweise blutiger politischer Auseinandersetzungen.
Eingeladen haben wir Oliver Reschke, mit uns einige dieser Orte, während eines Kiezrundgangs zu besuchen um einen Einblick in die besondere Geschichte Friedrichshains während der Weimarer Republik zu bekommen.
Der Historiker Oliver Reschke wird den Kiezrundgang leiten, er schrieb das Buch „Der Kampf der Nationalsozialisten um den roten Friedrichshain 1925-1933“.
07.05.2017 / 16:30 Uhr / Märchenbrunnen – Volkspark Friedrichshain
Friedensstraße Ecke Am Friedrichshain
Tat- und Gedenkort Frauengefängnis Barnimstraße / Friedrichshain
In der Friedrichshainer Barnimstraße befand sich von 1868 bis 1974 – durch viele verschiedene politische Systeme hindurch – das zentrale Gefängnis für Frauen in Berlin. Die Veranstaltung wird einen Fokus auf die Nutzung des Gefängnisses während des Nationalsozialismus legen. Seit dem das Gebäude 1974 abgerissen wurde, gab es verschiedene Ansätze und Versuche das Gelände als Ort des Erinnerns und Gedenkens zugänglich zu machen. Die Auseinandersetzung darüber ist nicht abgeschlossen und wird in der Veranstaltung thematisiert werden. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die Vermischung und Gleichsetzung von NS-Verbrechen mit DDR-Unrecht.
Eingeladen haben wir Claudia von Gélieu. Sie wird zur Geschichte und Debatte um das Frauengefängnis referieren. Außerdem zeigen wir den Film „Frauengefängnis Barnimstraße. Zeitzeuginnen berichten über ihre Haft 1933-1945.“ (Claudia v. Gélieu, Maria Binder, Ingrid Fliegel, Susanne Krekeler, Berlin 1997). Im Anschluss gibt es Platz für Fragen und Diskussionen.
Claudia von Gélieu ist Autorin des Buches „Barnimstraße 10. Berliner Frauengefängnis 1868–1974“ und Mitbegründerin der „Frauentouren“, sie engagiert sich in der Galerie Olga Benario.
03.05.2017 / 18:30 Uhr / K9 (Kinzigstraße 9, 10247 Berlin)
Am 08.05.2017 organisieren unsere Genoss*innen der Antifa Nord-Ost eine Demonstration in Buch, anlässlich der Befreiung – wir rufen hiermit auf, diese zahlreich zu unterstützen!
16:30 Uhr | Gedenken an die Befreiung | Sowjetisches Ehrenmal | Wiltbergstraße (Buch)
16:00 Uhr | Vortreffpunkt | S-Bahnhof Pankow (am Gleis)