Seit Mitte Dezember 2016 kommt es immer wieder zu Bedrohungen und Angriffen gegen Antifaschist*innen in Berlin. Lag der Schwerpunkt der Angriffe anfänglich noch auf dem Berliner Bezirk Neukölln, kam es nun Anfang Februar zu weiteren Aktionen seitens Berliner Nazis, dieses mal in Berlin Wedding. Seit dem sich zuspitzenden europäischen Rechtsruck treten bundesweit wieder alte Kader neonazistischer Organisationen in Erscheinung oder agieren konspirativ, bei denen man davon ausgegangen war, dass sie sich zu Ruhe gesetzt oder sich aus der Szene verabschiedet hätten. Wir wollen mit diesem Artikel einen Überblick über bereits veröffentlichte Recherchen geben und darüber hinaus die anhaltende Kontinuität der Aktivitäten älterer Nazis hervorheben, die bereits Anfang der 90‘er-Jahre in Berlin und Brandenburg aktiv waren und aus unserer Sicht eine erhebliche Rolle in den derzeitigen Angriffswellen spielen.
Den Beginn der Angriffsserie stellte die Nacht vom 11.12 auf den 12.12.2016 dar. In dieser Nacht wurde auf das linke Kollektivcafé „K-fetisch“ ein Brandanschlag verübt, die Scheiben einer Privatwohnung mit einem Stein und einem Glasbehältnis voller Farbe eingeworfen. Wenig später wurde versucht, die Scheiben einer Buchhandlung in Rudow einzuwerfen. Es folgten weitere Angriffe auf Wohnhäuser von Antifaschist*innen und Brandanschläge auf Autos von Menschen, die sich in der Vergangenheit gegen Nazis engagiert hatten. Weiterlesen →