Antifa Kundgebung gegen eine Veranstaltung des ‚Compact- Magazins‘ | 16.09. | 18 Uhr | Emser Str. 12 | Wilmersdorf | U-Bhf. Hohenzollernplatz
via Antifaschistische Koordination Westberlin:
„In den Nächten brennen landesweit Flüchtlingsunterkünfte und in den Straßen kleiner Orte wie Heidenau tobt der rassistische Mob. Zur gleichen Zeit versammeln und organisieren sich in Berlin-Wilmersdorf die ideologischen Anheizer des rechten Terrors. Am Mittwoch, den 16. September findet im Logenhaus in Berlin-Wilmersdorf eine Veranstaltung des rechtspopulistischen Monatsmagazins Compact unter dem Titel „Asyl. Die Flut – So wird Deutschland abgeschafft“ statt. Diese rassistische Hetze werden wir nicht ungehindert zulassen und rufen zu Gegenprotesten auf!
Charlottenburg-Wilmersdorf ist seit einigen Jahren Hort diverser Einrichtungen der selbsternannten „Neuen Rechten“. Neben der „Bibliothek des Konservatismus“ am Zoo und dem Verlagshaus der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ am Hohenzollerndamm macht das Logenhaus in der Emser Straße immer wieder mit größeren Veranstaltungen auf sich aufmerksam. Die mit elitärem Dünkel daherkommenden Rechten propagieren eine faschistische Gesellschaftsordnung, die sie aber, aus pragmatischen Gründen, vom Nationalsozialismus abgrenzen. Mit ihrem Bezug auf die innerfaschistische Opposition zu Hitler, versuchen sie anschlussfähig für Konservative zu sein und spielen dabei Stichwortgeber für Rechte im bürgerlichen Gewand wie AfD, Pegida und sich modern gebende Stiefelnazis.
Dass die Abgrenzungen zum Nationalsozialismus kaum mehr sind als Lippenbekenntnisse, zeigt sich in der engen Kooperation mit Akteuren, die sich positiv auf den NS beziehen. Für diese Verbindung stehen exemplarisch die Veranstaltungen im Logenhaus: Bei den hier in den Jahren 2012 und 2013 vom Institut für Staatspolitik (IfS) veranstalteten „Zwischentagen“ gingen neben Burschenschaftlern hohe NPD-Funktionäre ein und aus. Unter den Podiumsgästen befanden sich auch der italienische Rechtsterrorist Gabriele Adinolfi und ein Abgeordneter der faschistischen ungarischen Partei Jobbik. Das IfS ist ein privat finanzierter rechter ThinkTank, der mit einem Brückenschlag ins konservative Milieu die gesellschaftliche Stimmung und den öffentlichen Diskurs nach rechts verschieben will. Propagiert wird eine „konservative Revolution“, die in ihren Konsequenzen kaum vom Faschismus zu unterscheiden ist. Das IfS ist mit seinem Geschäftsführer Erik Lehnert auch bei der Compact-Veranstaltung am 16. September wieder auf dem Podium vertreten.
Das die Veranstaltung ausrichtende Magazin Compact „Magazin für Souveränität“ vertritt in Beiträgen und Veranstaltungen autoritäre und anti-liberale Einstellungen. Dabei werden trügerische Frontstellungen aufgegriffen und ihrem Zweck dienlich gemacht: „Volk“ gegen (vermeintliche) Eliten, ihre Wahrheit gegen die „Lügenpresse“, pro Nation contra Europa, gegen USA und für Putin. Herausgeputzt und mit effekthaschenden Schlagzeilen versehen, wird durch ein professionelles Medienangebot und bei Veranstaltungen wie dieser für einen reaktionären Gesellschaftsentwurf geworben. Versucht wird, ein stabiles Netzwerk aus Pegida-Anhängern, NPD-Sympathisanten, diversen Splittergruppen wie den „Reichsbürgern“ mit konservativen Kreisen aufzubauen. Geeint wird dieses Milieu in seinem Hass auf alles „Volksfremde“.
Der Titel der aktuellen Compact-Veranstaltung nimmt denn auch Bezug auf Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ und setzt den von Rechts geprägten Begriff „Asylflut“ voraus. Alles weist darauf hin, dass von dieser Veranstaltung kein Schritt zur Lösung humanitärer Katastrophen und für einen menschenwürdigen Flüchtlingsschutz zu erwarten ist. Vielmehr wird hier die rassistische Abwertung von Menschen betrieben und globale Ungleichheit verteidigt.
Das Ziel solcher Veranstaltungen, gerade jetzt, ist es, diejenigen zu unterstützen, die es für legitim halten Flüchtlingsunterkünfte anzuzünden.
Widerstand denen, die die Feuer der Menschenfeindlichkeit schüren! Schluss mit solchen Events im Logenhaus! Kommt am 16.09.2015 zur Kundgebung!„