Für alle die gekämpft haben – für die, die jetzt kämpfen und für alle die, die nach uns kämpfen werden!
Der Kampf gegen den Faschismus, für eine befreite Gesellschaft ist international notwendig. Auch wenn das System uns immer wieder zu sagen versucht, dass wir sowieso keine Chance hätten und der Verlauf der Geschichte schon in Stein gemeisselt wäre – können und wollen wir das nicht hin nehmen. Auf der ganzen Welt gibt es widerständige Menschen, Kollektive, Gruppen, Organisationen, Projekte, welche im Geiste – Seite an Seite kämpfen, gegen das hegemoniale System, welches versucht, die kleinste Zelle unseres Lebens zu vereinnahmen. Sie versuchen unsere Freiräume, unsere Gedanken und somit auch unser Handeln und Fühlen so stark zu kontrollieren, dass sie hoffen, wir können uns keine andere Welt mehr vorstellen. Aber das können wir! Sowohl in den befreiten Bergen Kurdistans, in Rojava, Chiapas und an so vielen anderen Orten, an denen sich widerständige, emanzipatorische Freiräume geschaffen wurden und werden, können wir fühlen, wie es ist und wie es sein kann, miteinander zu leben – ohne den Staat und seine Ideologie.
Wir leben in einer Zeit, in der faschistische Ideen und Gedanken Zulauf gewinnen und somit der Nährboden für eine weltweite Vernetzung und Organisierung entsteht. Wie die Regierungen diese Stimmung vorantreiben, kann besonders an den Grenzen Europas und in den Geflüchtetenlagern tagtäglich beobachtet werden.
Wie tief faschistische Gesinnungen in Deutschland verankert ist, zeigte sich allein in den letzten Jahren mit dem NSU, NSU 2.0 und dem Anschlag auf dem Gendarmenmarkt in Berlin. Am 19.02.2020 wurden in Hanau neun Menschen durch einen rassistischen Anschlag auf offener Straße erschossen. Der Umgang mit den Täter*innen und den dahinterliegenden Strukturen zeigen die Ignoranz des Problems und den systematischen Schutz dieser faschistischen Ideologie und deren Träger*innen von Staat und Teilen der Gesellschaft.
Auch die jüngsten Ereignisse in Wien machen deutlich, wie gefestigt und gut organisiert türkische Faschisten/Graue Wölfe in Europa vorgehen. Der massive Angriff einer antifaschistischen Demo und des besetzten Ernst-Kirchweger-Haus zeigen die aktuelle Gefahr, die nicht nur von deutschen Faschisten, sondern auch von türkischen und anderen regimetreuen Faschisten ausgeht.
Während in den befreiten Gebieten in Kurdistan Tag für Tag eine starke Alternative aufgebaut, gelebt und verteidigt wird, ist es auch hier unsere Aufgabe, unsere Zeit nicht über Abgrenzung und Besserwisserei zueinander zu prägen, sondern zusammen zu kommen und ein starkes Zeichen gegen den Faschismus, Rassismus, Sexismus und das ganze kapitalistische System zu setzen.
Natürlich reicht das nicht aus, aber wir glauben es ist ein guter und wichtiger Anfang, gemeinsam auf die Straße zu gehen und füreinander einzustehen.
Füreinander einstehen bedeutet für uns auf lokaler Ebene, unsere Konflikte gemeinsam zu führen, zu diskutieren und geschlossen die Wege zu bereiten, die andere schon längst beschreiten. Ob im Nordkiez, in den Banlieus von Frankreich oder bei den Freund*innen in Kurdistan, das, was zählt ist unsere Solidarität. Schulter an Schulter kann diese Welt in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
Nehmen wir den internationalen Aufruf zum Aktionstag am 19. Juli zum Anlass, unsere Wut, Trauer, Kraft und Hoffnung gemeinsam auf die Strasse zu tragen!
Diesen Sonntag, 16.00 Hermannplatz – Berlin
Alle zusammen gegen den Faschismus –
Hoch die internationale Solidarität!